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Kunst trifft Wissenschaft - Das Österreichische Polarforschungsinstitut lädt zur Ausstellung im Zeichen des Gletscherschutzes ein.

26.11. bis 17.12.2025, Agnes Heller Haus, Innrain 52a, Innsbruck

Im Internationalen Jahr des Gletscherschutzes richtet das Austrian Polar Research Institute APRI den Blick auf die Bedeutung der österreichischen Polarforschung und ihre weltweiten Beiträge zum Verständnis sensibler Regionen. Forschende und Kunstschaffende des Austrian Polar Research Instituts präsentieren ihre Erfahrungen und Perspektiven zu den Auswirkungen des Anthropozäns auf die Polarregionen und der Hochgebirge. Die Ausstellung zeigt künstlerische Darstellungen, eindrucksvolle Makroaufnahmen von Eisstrukturen sowie Forschungsausrüstung, die in der Arktis und Antarktis zum Einsatz kommt. Ziel ist es, die Magie, aber auch die Verletzlichkeit von Eis sichtbar zu machen und ein Bewusstsein für die globalen Auswirkungen der Gletscherschmelze zu schaffen.

Seit Jahrtausenden formt die Menschheit ihre Umwelt, um ihre Existenz in der Natur zu sichern. Im Laufe der Zivilisationsgeschichte hat sich die Wahrnehmung der Natur von einer Bedrohung hin zu deren Beherrschung und Ausbeutung gewandelt. Im Anthropozän sehen wir die Polarregionen und Hochgebirge als einige der letzten weitläufigen Gebiete unberührter Natur. Gleichzeitig verkommen diese Regionen immer mehr zum Entertainment, zu Deponien für zivilisatorischen Müll und zu einem Schauplatz für die industrielle Ausbeutung. Das gefährdet die lokalen Ökosysteme und die Lebensweise der indigenen Gesellschaften und setzt einen problematischen Kreislauf in Gang.

Viele der Kunstschaffenden sind seit Jahrzehnten eng mit diesen Orten verbunden und streben nach einer metaphysischen Verbindung mit der Natur. Landschaften wurden seit jeher durch Kräfte wie Wind, Wasser, Eis und Schnee geformt. Die Gäste werden ermutigt, die Zerbrechlichkeit der Arktis zu erkennen und einem Tribut an die gefrorenen Landschaften zu lauschen sowie in die Welt von moderner Feldforschung in polaren Gebieten einzutauchen. Die Kunstwerke machen das Unvergängliche im Vergänglichen sichtbar. So wird der Übergang von der Physik zur Metaphysik fließend, was zu einer tieferen Bewusstheit über die Verbundenheit allen Lebens führen soll. Die Natur braucht keinen von Menschen festgelegten ökonomischen Wert, um ein Existenzrecht zu haben. Momente tiefer Verbundenheit mit der Natur und das Gefühl, mit ihr eins zu sein, können uns neue Perspektiven eröffnen, die über das hinausgehen, was die Naturwissenschaften allein erfassen können. In solchen Momenten zählt nur das Jetzt und die ungeteilte Hingabe daran. „Schmelzt das Eis in euren Herzen. Beginnt zu lächeln und zu beten, damit unsere Kinder noch viele Frühlinge in diesem Land erleben können!“, appelliert der grönländische Schamane Angaangaq an die Welt.