Die Arktis ist im Zuge des globalen Wandels zunehmenden Stressfaktoren ausgesetzt. Die Verschmutzung durch Plastik wird allmählich zu einer großen Bedrohung für die unberührte arktische Umwelt. Dennoch ist die Forschung über die Qualität und Quantität der Verschmutzung sowie das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema noch kaum vorhanden. Das wollen wir mit unserer Forschungsexpedition und der kombinierten Öffentlichkeitsarbeit ändern!
Motivation
Der Kunststoffgebrauch nimmt weiter zu und mit ihm riesige Mengen Mikroplastik (MP), welches weltweit in Ozeane und die Atmosphäre gelangt. Die als „unberührt“ geltende Arktis bekommt diese Problematik zunehmend zu spüren. Die wenigen Studien über MP in der Arktis haben Partikel schon in marinen und terrestrischen Ökosystemen sowie in Nahrungsnetzen nachweisen können. Gerade in den vulnerablen arktischen Lebensräumen beginnen sich negative Auswirkungen zu zeigen. Flächenmäßig größer angelegte Studien (insbesondere für terrestrische Habitate) fehlen jedoch weitgehend, ebenso wie das Wissen um die genauen Ursprünge und Transportwege von MP.
Mikroplastik (© Bild von 5Gyres, mit freundlicher Genehmigung der Oregon State University).
„Mit unserer Forschungsexpedition beabsichtigen wir nicht nur neue und wichtige Erkenntnisse hierüber zu generieren, sondern mit unserer Kampagne „SAVE the ARCTIC“ auch für eine bessere Welt einzutreten – in unserem Fall: Eine Welt mit weit weniger Plastik!“
Sebastian Pohl & Max Kortmann
TOPtoTOP Arctic Research Expedition 2021
Dario Schwörer und seine Familie sind in den letzten zwei Jahrzehnten „by fair means“ um den Globus gesegelt, um die jüngere Generation über die zunehmende Klimakrise zu informieren und Wege aufzuzeigen, diese zu verhindern. Ihre „TOPtoTOP Global Climate Expedition“ unterstützt Forschungs-projekte und engagiert sich für eine bessere Zukunft. In diesem Sommer werden sie von den Jungforschern Sebastian Pohl und Max Kortmann begleitet, um gemeinsam die kaum erforschte arktische MP Verschmutzung zu untersuchen. Das 15m Segelboot „Pachamama“ wird unser Team diesen Sommer, von Juni bis Juli 2021, von Tromsø nach Spitzbergen, Jan Mayen, Grönland und schließlich Island bringen.
Wissenschaftliche Forschungsprojekte
Wir werden zwei Forschungsprojekte auf der Expedition durchführen. Das Erste konzentriert sich auf die terrestrische MP-Verschmutzung, die Verteilungswege der Partikel und die Auswirkungen, die diese auf Lebewesen in der Kryosphäre haben. Das Zweite ist ein laufendes Projekt, das darauf abzielt, die Konzentration und Zusammensetzung von MP in arktischen Gewässern, ebenso wie die Rolle verschiedener Meeresströmungen beim MP Transport zu verstehen. Wir werden terrestrische Ökosysteme mit unterschiedlich starkem anthropogenen Einfluss untersuchen, sowie die Meeresumwelt entlang der Route.
„Somit wird unsere Expedition ein umfassendes Bild über die MP Belastung rund um die Grönlandsee liefern.“
Sebastian Pohl & Max Kortmann
Das 15m Segelboot „Pachamama“ (© toptotop).
Outreach und Bildungsarbeit
Wir glauben, dass Wissen die Grundlage positiven gesellschaftlichen Wandels ist. Deshalb wollen wir unsere Forschung mit umfassender Bildungs- und Outreach-Arbeit verbinden, um über die zunehmende Plastik-verschmutzung aufzuklären. Hierfür arbeiten wir mit Schulen aus Liechtenstein, Österreich und der Schweiz, sowie lokalen arktischen Communities zusammen. Um unser Arktis-Abenteuer live zu verfolgen, werden wir laufend Berichte und Videos auf unsere Online Expedition School hochladen. Anschließend halten wir Workshops an Schulen in den Alpen, um von unseren Erlebnissen zu berichten. Gerade die Verknüpfung von Festland-Europa und der Arktis im MP Kontext ist spannend, da das Plastik in der Arktis zu einem großen Teil aus Europa stammt. Dies regt zum Nachdenken über die globalen Auswirkungen unserer lokalen Handlungen an. Die Verbindung von Alpenländern mit der Arktis ist außerdem interessant, da alpin-europäische und arktische Lebensräume vergleichbar von steigender MP Belastung betroffen sind.
„Mit unserer Bildungsarbeit wollen wir junge Menschen inspirieren, aktiv an einer besseren Welt mitzugestalten!“
Sebastian Pohl & Max Kortmann
Finanzierung der Teilnahme der Jungforscher Sebastian und Max
Wir (Sebastian Pohl und Max Kortmann) suchen noch Unterstützung bei der Finanzierung der Expedition und dem anschließenden Outreaching. Wir rechnen mit Kosten von ca. 7.500€ pro Person für die Expedition und ca. 3.000€ für das Outreaching. Wir haben bereits Fördermittel erhalten und eine Online-Crowdfunding-Seite eingerichtet. Über das Ergebnis weiterer Förderanfragen werden wir noch informiert. Für die Expedition suchen wir also noch um Mittel in Höhe von ca. 4.000€ und für das Outreaching von ca. 3.000€ an. Wir bitten Sie daher um Ihre finanzielle Unterstützung für unser Projekt „SAVE the ARCTIC“!

Max Kortmann und Sebastian Pohl (© Carmen Wild).
Zusätzliche Informationen
Unsere detaillierte Projektbeschreibung sowie einen genauen Budgetplan und weitere Informationen zur TOPtoTOP Stiftung und unserer TOPtoTOP Arctic Research Expedition 2021 finden Sie auf: toptotop.org
Medieninformation
Redaktion und Layout vom APRI-Medienteam.
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Fotos: Header: Christoph Gaisberger; Featured Image: toptotop
Über die wissenschaftlichen Autoren
Verfasst von Max Kortmann und Sebastian Pohl, Universität Innsbruck