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Forschung in der Arktis – gemeinsam handeln, Herausforderungen meistern

Die Erforschung des Klimawandels und die Bewältigung seiner Auswirkungen auf die Arktis und seine Bewohner und Bewohnerinnen kann nicht von einem Land allein bewältigt werden.

Gemäß ihrem Leitmotiv „Forschung in der Arktis – gemeinsam handeln, Herausforderungen meistern“ ist es das erklärte Ziel der dritten arktische Ministerkonferenz Arctic Science Ministerial 3 (ASM3), die internationale Zusammenarbeit in der Arktisforschung zu verstärken. ASM3 findet am 08. und 09. Mai 2021 in Tokio, Japan, statt. Sie wird aber wegen der Covid-Situation größtenteils virtuell abgehalten werden.

Die Ministerkonferenz

Angesichts der Relevanz der Arktis für das Klima der Erde, und um die Zusammenarbeit in der arktischen Wissenschaft zu verstärken, organisierten die Vereinigten Staaten von Amerika im September 2016 die erste arktische Ministerkonferenz ASM1 in Washington. Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister aus 25 Regierungen, der Europäischen Union und Vertreter von Organisationen indigener Völker der Arktis kamen zusammen, um die internationale Zusammenarbeit der Arktiswissenschaften zu verbessern. Im Oktober 2018 veranstalteten die Europäische Kommission, Finnland und Deutschland die zweite arktische Ministerkonferenz ASM2 in Berlin. Dieses supranationale Ministertreffen wurde auch von Österreich besucht und unterstützt.

Das Österreichische Polarforschungsinstitut APRI entsandte zwei Delegierte (Wolfgang Schöner und Andreas Richter) zum ASM2. Beide nahmen am wissenschaftlichen Diskussionsteil des Ministertreffens zum Thema „Understanding the Regional and Global Dynamics of Changes in the Arctic“ teil. Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel einigte sich die internationale Gemeinschaft im Rahmen des ASM2 auf eine verstärkte Zusammenarbeit in der Arktisforschung. Die Beteiligung indigener Völker – für die die Arktis Heimat, Lebensraum und Lebensgrundlage ist – war allen Konferenzpartnern ein wichtiges Anliegen.

Ein wichtiges Ziel des ASM ist es, ein Verständnis der Arktis mit einer aktiven und gleichberechtigten Beteiligung von indigenen und lokalen Gemeinden und einer nachhaltigen Entwicklung, zu schaffen.

Kindergarten, Nordost-Grönland (© Christoph Ruhsam, www.pure-landscapes.net)

Hauptthemen des ASM3

Aufbauend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Ministertreffen in Washington und Berlin wird sich das ASM3 auf vier Hauptthemen konzentrieren, um die Herausforderungen einer sich schnell verändernden Arktis zu bewältigen:

  1. Beobachtung der stattfindenden Veränderungen
  2. Verständnis der lokalen und globalen Auswirkungen
  3. Auf der Basis eines gemeinsamen Verständnisses auf die Veränderungen reagieren
  4. Verstärkung dieser Bemühungen durch Ausbildung und Kapazitätenaufbau für zukünftige Generationen
Sermilik Fjord  (© Christoph Gaisberger)

Österreichs Beitrag zum ASM3

Für eine optimale Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Entscheidungsträgern haben die ASM3-Organisatoren mehrere Dokumente vorbereitet. So wird einerseits die Arktisforschung der einzelnen Teilnehmerländer beschrieben. Besonders wichtig aber, eine gemeinsame Erklärung, die von den TeilnehmerInnen des Ministertreffens unterzeichnet werden wird. In dieser Erklärung wird die Notwendigkeit deklariert, die internationale Zusammenarbeit in der Arktisforschung zu intensivieren. Auch werden die Prioritäten in der Arktisforschung genannt. Dieses Dokument wird im Rahmen des ASM3 vom österreichischen Wissenschaftsminister, Dr. Heinz Fassmann, unterzeichnet werden. Dadurch wird den Interessen der österreichischen Regierung und der österreichischen wissenschaftlichen Gemeinschaft Ausdruck verliehen.

„Bezogen auf die vier Hauptthemen des ASM3 ist Österreich nicht in der Lage, allein große Beobachtungsprogramme in der Arktis zu betreiben. Allerdings kann Österreich mit seiner Expertise zum Thema 2, Verstehen der lokalen und globalen Auswirkungen‘ beitragen.“

Dr. Wolfgang Schöner, APRI Direktor

Dieses Thema findet sich in den Kernkompetenzen der APRI-Mitglieder wieder, die sich auf die drei großen Forschungsbereiche (i) Kryosphäre und Klima, (ii) Polarökologie und (iii) soziale und kulturelle Systeme der Bewohner der Arktis, einschließlich ihrer kolonialen und postkolonialen Entwicklung, konzentrieren. Neben einer großen Reihe von Projekten spiegelt sich dies auch in dem ERC Advanced Grant Projekt „INFRANORTH – Building Arctic Futures: Transport Infrastructures and Sustainable Northern Communities“ (Prof. Peter Schweitzer) und in der Beteiligung am ERC Synergy Grant Projekt „Q-ARCTIC – Quantifying disturbance impacts on feedbacks between Arctic permafrost and global climate“ (Dr. Annett Bartsch) wider.

Medieninformation

Verfasst vom APRI-Medienteam.
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Fotos: Erstes Foto: Anna Burdenski, 3rd ASM Logo: 3rd Arctic Science Ministerial